Karl-Heinz Dautz  Unternehmerberater   
                                                            

Hier stelle ich von Zeit zu Zeit interessante Beiträge aus meinen Beratungsfeldern ein, sowie Kolumnen und Interviews von mir, die veröffentlicht wurden.

Sollte Ihnen ein Beitrag gefallen, freue ich mich über  eine Empfehlung in Ihrem Netzwerk 

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10. Oktober 2018, 11:31

Video: Vortrag "Changemanagement und Führung in digitalen Zeiten - Brauchen wir eine neue Führungskultur?"

„Change Management und Führung in digitalen Zeiten – brauchen wir eine neue Führungskultur?“ Diesem Thema widmete sich Referent Karl Heinz Dautz, Unternehmensberater und Zielcoach, auf der TASPO-Bühne im Forum Gartencafé, welches im Rahmen der spoga+gafa 2018 in Köln stattfand.

https://taspo.de/​gartenmarkt/video-brauchen-wir-eine-neue-fuehrungskultur/

Redakteur




29. August 2018, 10:28

TASPO Kolumne "Werte und Tugenden" Autor Karl-Heinz Dautz

veröffentlicht in TASPO Gartenmarkt Nr.3 / 24. August 2018



Werte und Tugenden

In fast allen Unternehmensgrundsätzen findet sich eine Verpflichtung zu bestimmten Werten und Tugenden. Entweder findet sich einfach ein allgemeines Bekenntnis zu Werten oder ganz spezifisch zu bestimmten explizit genannten Werten wie Ehrlichkeit, Respekt, Zuverlässigkeit, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Nachhaltigkeit, Verantwortung für Mensch Familie oder Natur. Und doch sieht die Realität meist anders aus.
Die Chefs großer Automobilkonzerne werden aktuell wegen Betrugsverdacht juristisch zur Verantwortung gezogen, Profi-Fußballer brechen bewusst und trickreich ihre Verträge, Staatschefs vernichten Zusagen und einvernehmliche Verhandlungsergebnisse im Nachhinein durch eine Nachricht bei Twitter. Selbst auf einen Handschlag unter Kaufleuten kann man sich heute nicht unbedingt mehr verlassen. Giftstoffe in unseren Lebensmitteln werden nahezu wöchentlich entdeckt.
Auch in der Werbung wird ohne schlechtes Gewissen gelogen oder es wird der Verbraucher bewusst getäuscht.
Aber auch und vielleicht gerade im Zuge der Digitalisierung ist Vertrauen ein unschätzbares Gut, das es zu schützen und auszubauen gilt. Ist das Vertrauen einmal zerstört, kann es wenn überhaupt, nur sehr langwierig und kostenintensiv wieder aufgebaut werden. Geschäfte werden immer zwischen Menschen gemacht, niemals zwischen Unternehmen.
Wir alle sprechen über den „Werteverfall“, und wir haben alle mehrere Beispiele dafür. Doch mit Tugenden und Werten ist es wie mit Fehlern! Man sieht die Verbesserungspotentiale nur immer bei den Anderen. Die eigenen Werte und Tugenden sind über jeden Zweifel erhaben. Doch für viele endet die Werteorientierung genau da, wo es sie Geld oder andere Ressourcen kostet – doch genau da beginnt doch Werteorientierung erst.
Die kontrollierte Pflege der Werte und Tugenden eines Unternehmens ist aber Markenpflege und damit obligatorisch! Ich behaupte sogar, dass das Vertrauen in bestimmte Werte und Tugenden ein vielleicht unterschätztes Grundbedürfnis unserer Kunden ist. Und gerade hier eröffnen sich Chancen in der Wettbewerbsfähigkeit und für Umsatzwachstum.
Als junger Buchhalter wurde ich mal von dem Geschäftsführer zurecht gewiesen, weil ich einem Kunden eine Doppelzahlung zurück überwiesen hatte, ohne dass der Kunde seinen Fehler bemerkt hätte oder die Rücküberweisung eingefordert hätte. Dem Geschäftsführer war wohl damals nicht bewusst, welche Auswirkungen das jeweilige Handeln beim Kunden haben würde und welche Auswirkungen seine Anweisung solche Gelder nicht unaufgefordert zurück zu überweisen auf die Mitarbeiter in seinem Unternehmen hat. Denken wir in diesem Zusammenhang an Diebstahl, Unterschlagung und Korruption in unseren Unternehmen. Der Unternehmer oder Geschäftsführer ist mit seinen täglichen Worten und Taten der Maßstab für die Werte und Tugenden in einem Unternehmen.
Doch neben der Vorbildfunktion des Managements kann man die (Ertrags-)Potentiale, die die Einhaltung von Werten und Tugenden bieten, auch strukturiert organisatorisch nutzen und ausbauen.
Starten Sie beispielsweise eine Arbeitsgruppe die sich dauerhaft, nicht nur einmalig, mit den Werten und Tugenden des Unternehmens auseinandersetzt und sie auch aktiv im täglichen Gebrauch diskutiert und überprüft. Installieren Sie eine offene, konstruktive Diskussion im Unternehmen mit dem Ziel dauerhaft und wirksam Ihre Werte und Tugenden als Investition in Ihre Zukunft als existenzielles Gut zu wahren.
Auch für die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens kann es vorteilhaft sein, Werte und Tugenden in Ihren Prioritäten für die Kunden von Morgen zu antizipieren und das Unternehmen danach offen und transparent medial auszurichten.
Doch werden Menschen oder Unternehmen und Marken nicht (nur) nach bunten Bildern und markigen Worten, sondern nach Ihren Taten beurteilt! Gehen Sie einfach mal mit der Wertebrille durch Ihr Sortiment oder Ihre Produkte oder Dienstleistungen. Würden Sie alles vorbehaltslos auch Ihrer Mutter, Ihrer Tochter, Ihrem Sohn oder bestem Freund / Freundin verkaufen? Ist wirklich jede Pflanze absolut gesund, qualitativ anspruchsgerecht? Das ist der Anspruch Ihrer Kunden, die oft keine Fachleute sind und die Ihnen genau deshalb vertrauen.
Bestimmte Tugenden, wie beispielsweise Höflichkeit und Respekt, benötigen keiner schriftlichen Darstellung. Denn das merkt jeder beim ersten Kontakt mit einem Unternehmen.
Durch Globalisierung, Migration und Digitalisierung müssen wir uns sehr viel genauer überlegen wen wir wo und wie ansprechen wollen. Dadurch steigen die Chancen und die Risiken. Globalisierung und Internationalisierung verändern auch die Wertelandschaft aus Sicht der Kunden und Anbieter. Das Gleiche passiert in großem Umfang durch den immer größer werdenden Migrationsanteil in der Bevölkerung. Wir sehen das auch schon heute in veränderten Wertesystemen unserer nachfolgenden Generationen XYZ. Diesen Veränderungen müssen wir in unserer Vertriebskommunikation und Werteausrichtung Rechnung tragen.
Die authentische Konzentration auf die Hauptwerte eines Unternehmens macht den Unterschied und bestimmt den Erfolg.

Werte und Tugenden-Bild.jpg

Redakteur




07. August 2018, 11:17

Interview "New Work" auch im Gartencenter?

06.08.2018, erstellt von Renate Veth / TASPO GartenMarkt mit Karl-Heinz Dautz

Quelle: https://taspo.de/​gartenmarkt/interview-new-work-auch-im-gartencenter/



TASPO GartenMarkt-New Work-Interview.docx

Redakteur




19. Juli 2018, 17:41

"Bullshit-Bingo der Digitalisierung" 01/2018 Autor: Karl-Heinz Dautz

Bullshit-Bingo der Digitalisierung
 
Wir haben gerade die diesjährige CCW (Call Center World) besucht. Wie jedes Branchenevent ist das ein „Klassentreffen“ der Fachleute unter sich. Eine eigene Welt mit eigener Terminologie und eigenem Selbstverständnis. Ich kenne viele Branchen und natürlich kann man das mehr oder weniger auf jede Branche übertragen. Aber diese Branche ist von einem Großteil der möglichen Zielgruppe bzw. vom Potential, von vielen Unternehmen kommunikativ meilenweit entfernt.
 
Dort werden inflationär Begriffe verwandt wir AI und KI (Künstliche Intelligenz), Machine Learning, Internet der Dinge (IOT), Customer Experience (CX), Workforce Management (WFM), Cloud, Customer Journey, Multi-Channel, Omni-Channel, Machine Learning, Convolutional Neural Network, Frontend, Backend und und und.
 
Mindestens außerhalb dieser Branche weiß wohl kaum jemand so genau was das für ihn, seinen Arbeitsplatz, sein Unternehmen jetzt und in naher Zukunft konkret bedeutet. Was ist (noch) Science Fiction und was kann ich heute schon konkret nutzen? Wo konkret kann ich was heute schon ertragswirksam einsetzen? Welche Basis, organisatorisch und infrastrukturell, benötigt ein Unternehmen, um das heute schon Mögliche auch zu nutzen? Wo haben die Entwicklungen, beispielsweise datenschutzrechtlich, heute schon Auswirkungen auf mein Unternehmen?
 
Wird Künstliche Intelligenz die menschliche Arbeitskraft kurz- und mittelfristig überflüssig machen? Ich sage deutlich nein! Es wird natürlich Veränderungen geben, aber Experten rechnen damit das frühestens 2040 / 2050 die Künstliche Intelligenz einen menschenähnlichen Entwicklungsstand erreicht haben könnte. Trotzdem ist der aktuelle Entwicklungsstand heute schon unterstützend einsetzbar. Sei es um Kosten zu senken oder einfach nur schneller oder effizienter zu werden oder Mitarbeiter zu unterstützen bzw. die Qualität zum Kunden zu verbessern - Künstliche Intelligenz als Assistenz des Menschen, nicht als Ersatz!
 
Schon 2013 hat das Ministerium für Bildung und Forschung ein Zukunftsbild für 2025 entworfen. Soweit weg ist das nicht mehr. (Quelle: https://www.bmbf.de/pub/​Zukunftsbild_Industrie_4.0.​pdf )
 
Im bisherigen Kabinett beschäftigten sich fast 500 Mitarbeiter in 76 Abteilungen mit der Digitalisierung. Auch im aktuellen Koalitionsvertrag nimmt das Thema einen großen Raum ein. (Quelle: https://ha-epaper.s4p-iapps.com/article/​752a566793ce4cc157713066a834​c959a8767b59d30ef5ac2a1cb24a​67fe9c0c)
Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit jedes einzelnen Unternehmens in Deutschland.
 
„Derzeit weisen gerade einmal 22 Prozent aller befragten Unternehmen einen hohen Digitalisierungsgrad ihrer vertikalen und horizontalen Wertschöpfungsketten auf. In den nächsten fünf Jahren soll sich dieser Anteil auf ca. 83 Prozent vervierfachen. Prinzipiell vereinfacht die zunehmende Digitalisierung das Auslagern vieler Geschäftsprozesse entlang der Wertschöpfungsketten“
(Quelle: http://www.digitale-technologien.de/DT/​Redaktion/DE/Downloads/​Publikation/autonomik-40-studie-markttperspektiven-broschuere.pdf;​jsessionid=E410DEF71599ACAC6​8E0C93689C5B4F8?​blob=publicationFile&v=3 )
 
Haben Sie schon einen explizit für das Thema Verantwortlichen benannt? Gibt es schon ein vorbereitendes Projekt, welches sich mit diesem Thema beschäftigt – mit einem klaren Datum für den Beginn einer auf Ihr Unternehmen abgestimmten Digitalisierungsstrategie?
 
Im Übrigen ist das Thema Digitalisierung oder Industrie 4.0 absolute Chefsache. Denn zum einen betrifft die Digitalisierung direkt die Zukunft jedes Unternehmens zum anderen ist alles mit der Digitalisierung in Zusammenhang stehende auch unmittelbar Changemanagement bzw. hat mit tiefgreifenden Umstrukturierungen zu tun. Viele Entscheider fokussieren immer noch primär auf Kostensenkung. Dabei geht es in erster Linie um neue Geschäftsmodelle und nicht selten sogar um Existenzsicherung oder mindestens um den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.
 
Gerade für KMUs wird Digitalisierung auch dadurch interessant, wenn Sie Teil eines größeren Wertschöpfungsprozesses sind. So könnten Kunden oder Lieferanten im Rahmen der Wertschöpfungskette die Einbindung in digitale Prozesse und damit in ein großes digitales Netzwerk fordern. Bereiten Sie sich darauf heute schon vor?
 
Was ist für Ihr Unternehmen heute schon machbar oder umsetzbar? Womit können Sie starten? Was ist heute schon technisch möglich und erprobt? Welche Vorrausetzungen sind notwendig?
Es ist nicht damit getan eine App zu entwickeln, einen Online-Shop oder einen Chatbot einzusetzen. Wie so oft ist ein zukunftsfähiges Gesamt-Konzept entscheidend für den Erfolg.
Für mich ist es unglaublich spannend, aktiv und gestaltend, als Zeitzeuge Teil der 4. Industriellen Revolution zu sein und die daraus resultierenden Chancen und Entwicklungen zu sehen und zu nutzen.

Sprechen Sie mich gerne als Ihren Digital-Lotsen an!

Karl-Heinz Dautz

Redakteur




19. Juli 2018, 13:39

TASPO Kolumne "Risikomanagement ist Chancenmanagement" Autor Karl-Heinz Dautz

veröffentlicht TASPO Gartenmarkt Nr. 27 07/2018


Risikomanagement ist Chancenmanagement

Beschäftigen Sie sich aktiv operativ und regelmäßig mit Risikomanagement in Ihrem Unternehmen? Überall schließen Einzelhandelsgeschäfte und andere Unternehmen Ihre Türen für immer. Als Gründe werden sehr oft äußere Umstände, Konzerne, Globalisierung, Cybervorfälle oder der Online-Handel genannt. Doch eigentlich ist es das Management, welches über Jahre das Risikomanagement vernachlässigt hat. Doch das Rheinische Grundgesetz „…es hett noch immer jot jejange...“ ist kein adäquates Mittel zum Risikomanagement.
Risikomanagement gehört zum Geschäft und fängt mit einer umfassenden Risikoanalyse an. Versicherbare Risiken lasse ich hier mal außen vor, weil hier die Versicherungsindustrie schon am Ball bleibt aufzuklären. Auch bei den Finanzrisken sind die meisten Unternehmen gut aufgestellt und informiert.
Auch profane infrastrukturelle Risiken sind meist gut organisiert. Wie wichtig ist Elektrizität oder Daten- und Tselefonleitungen? Gibt es vollkommen unabhängige Absicherungen über andere Verteilerkästen? Wie wichtig ist Ihre einzige Zufahrtsstraße, wenn Sie nicht mehr vorhanden ist?
Doch wie sieht es bei den Unternehmensrisken aus? Werden diese in Ihrem Unternehmen dokumentiert und berechnet? Wer ist der für das Betriebsergebnis oder den Produktionsprozess wichtigste Lieferant? Was passiert, wenn dieser von heute auf morgen unmittelbar ausfällt? Haben Sie einen Plan erarbeitet der ab morgen greift, damit es zu keiner Betriebsunterbrechung kommt? Ja, natürlich kann man sich auch gegen Betriebsunterbrechungen versichern, doch der Schaden ist am Ende meist erheblich größer als der monetär versicherbare.
Wann haben Sie die Bewertungskriterien zuletzt überprüft, wer Ihr wichtigster Kunde oder Lieferant ist? Sind dabei auch die Wichtigkeit für Ihre Prozessabläufe oder Wechselwirkungen im Verkauf beim Ausfall eines Lieferanten berücksichtigt?
Was ist geschäftlich Ihr wichtigstes Standbein? Ist es ein großer Kunde oder eine ganze Ziel- oder Kundengruppe? Was wenn diese innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten ausfällt oder für Sie stark einbricht? Aktuelle Beispiele gibt es genügend über alle Branchen verteilt.
Wie wirkt sich ein IT- oder Systemausfall auf Ihr Geschäft aus? Sie haben eine USV und ein Backupsystem? Ok, haben Sie Sie auch wirklich schon mal den Ernstfall / Totalausfall des Servers geprobt und auf einem völlig neuen Server Ihr Backup hochgeladen? Hat es funktioniert?
Wissen Sie wirklich wer Ihr Wettbewerber ist? Oder aus welcher vielleicht völlig neuen Branche plötzlich der Wettbewerb kommt? Ich meine damit nicht nur den Wettbewerber in Ihrer Nachbarschaft, sondern aus der Hubschrauberperspektive auch „Wettbewerber“ wie Kundennutzen, Erwartungshaltungen, Trends, Digitalisierung, Gamechanger und Ähnliches.
Welche Marktentwicklungen könnten Ihrem Geschäft schaden? Wie sieht es mit rechtlichen Veränderungen aus? Welche Auswirkungen würde eine Beendigung der aktuellen Niedrigzinsphase haben, wenn beispielsweise die Refinanzierungszinsen um 3 oder 4 Prozentpunkte steigen. Denken Sie dabei auch „über Bande“, denn wenn es für Sie keine Auswirkungen hat dann hat es vielleicht Auswirkungen auf Ihre Kunden, Lieferanten oder Dienstleister?
Was geschieht, wenn einer Ihrer Mitarbeiter von heute auf morgen ausfällt? Können Sie denjenigen wirklich voll persönlich ersetzen, fachlich und zeitlich? Oder ist es gnadenlose Selbstüberschätzung? Jammern Sie nur oder haben Sie klares Konzept gestartet um dem Fachkräftemangel für Ihr Unternehmen zu begegnen?
Denn in der Risikoanalyse sind die meisten mittelständischen Unternehmen noch gut dabei. Aber wie wird mit den Erkenntnissen hieraus verfahren?
Oft wird wertvolle Zeit leichtfertig und unprofessionell verschenkt, weil die Erkenntnisse ignoriert werden oder weil die Entscheider denken, wenn das Problem da sei, könnten sie immer noch handeln. Denken Sie immer daran: für ein Risiko, welches Sie gerade erkannt haben, hat ein Wettbewerber vielleicht schon morgen eine Lösung zu Ihren Lasten!
Dabei ist eine Suche nach den Risiken immer auch eine Suche nach Chancen!
Durch das ernsthafte Auseinandersetzen mit den erkannten Risiken entsteht ein mentaler Druck der dazu führen kann sich auch mit „unmöglichen“ Maßnahmen und Szenarien auseinanderzusetzen. Dadurch entstehen nicht selten neue Geschäftsmodelle oder werden Marktchancen und Marktnischen erkannt.
Die Emotionalität und Anziehungskraft der „Grünen Branche“ weckt seit Jahren resultierend aus dem Risikomanagement anderer Branchen mehr und mehr Begehrlichkeiten Stück für Stück des Kuchens zu bekommen. Das Erkennen von gesellschaftlichen Veränderungen und Marktentwicklungen als Risiko und das Einleiten von Maßnahmen verschafft Ihnen nicht selten einen jahrelangen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Marktteilnehmern die das nicht oder nicht rechtzeitig getan haben.
Kaum etwas passiert wirklich plötzlich und überraschend! Oftmals sind die Vorboten und Anfänge über Jahre vorhanden und klar erkennbar. Es gibt Studien über zukünftige Marktentwicklungen, Megatrends, Wetterentwicklungen, Kaufverhalten, Auswirkungen der Digitalisierung oder beispielsweise Künstliche Intelligenz.
Beschäftigen Sie sich rechtzeitig damit und entwickeln Sie Handlungspläne! Auch die nächsten 10 Jahre sind schneller um als Sie denken! Und dann war wieder das Wetter verantwortlich!

Redakteur




19. Juli 2018, 13:36

TASPO Kolumne "Unternehmen als Schiff - eine Analogie" Autor Karl-Heinz Dautz

veröffentlicht TASPO Gartenmarkt Nr.14 04/2018

Unternehmen als Schiff - eine Analogie

Manchmal stehe ich so am Hafen und schaue auf das Geschehen welches sich mir bietet. Da fahren große Kreuzfahrer oder Containerriesen die nur mit Schlepperhilfe im Hafen navigieren können. Oder viele kleine Dienstleister, schnell und wendig als Fähren, Lotsen oder Schlepper. Aber ich sehe auch Traditionsschiffe die man gegen Eintritt besichtigen kann oder Boote die von den meist älteren Eignern nur noch am Wochenende zum Kaffeetrinken bei Sonnenschein genutzt werden.

Dabei kam mir schon oft der Gedanke wie ähnlich doch die Schifffahrt der Wirtschaft ist. Auf jedem Schiff gibt es eine strikte Organisation und strikte Abläufe, damit jeder immer weiß was er zu tun oder auch nicht zu tun hat. Sogar regelmäßig vorgeschriebene Übungen wie "Feuer im Schiff", "Maschinenausfall" oder "Mann über Bord" , um für solche und ähnliche Lagen vorbereitet zu sein. Dort gibt es einen Kapitän, einen ersten Offizier, einen Navigator, einen Smut oder Festmacher und viele andere Aufgaben. Manchmal holt man sich für schwierige Passagen einen Lotsen an Bord, der übrigens selber auch das Kapitänspatent haben muss.

Wenn eine Reise geplant wird, dann wird sie auf allen Stationen vorbereitet. Der Navigator prüft die verschiedenen Routenoptionen und holt den Wetterbericht ein. Der erste Offizier bereitet die Führungscrew vor und plant alle administrativen und juristischen Gegebenheiten. Der Smut kauft für die Reise die Verpflegung ein und andere wiederum bessern das Schiff aus oder reparieren hier und da. Die Maschinisten warten die Maschine und bunkern den Treibstoff. Ist der Ausguck im Mast-Top besetzt?


Kommt Ihnen manches in Ihrem Unternehmen bekannt vor? Auf was für einem Schiff sind Sie unterwegs? Ist Ihr Unternehmen eher ein Kreuzfahrer, ein Schlepper, ein Lotse oder arbeiten Sie auf einem Traditionsschiff? Ist Ihr Unternehmen das Schiff auf dem Sie nur noch zum Kaffeetrinken bei schönem Wetter verweilen oder das Traditionsschiff, auf dem Sie nur noch von Eintrittsgeldern leben?

Fahren Sie noch in neue und unbekannte Gewässer? Planen Sie Ihre Reisen in neue Sortimente und Märkte immer noch sorgfältig und im Team? Holen Sie sich bei Bedarf für unbekannte oder gefährliche Gewässer einen Lotsen an Bord? Sind alle Seekarten noch aktuell - auch Fahrrinnen und Seezeichen verändern sich oder verschwinden. Halten Sie genügend Ressourcen vor um das Schiff technisch und optisch in guten Zustand zu halten? Ist Ihr Schiff noch wendig genug für die neuen zu befahrenen Gewässer? Oder haben Sie durch zu viel Ballast an Bord zu viel Tiefgang und laufen Gefahr auf eine Untiefe zu fahren?

Üben Sie auch regelmäßig schwierige Situationen in Form von Risikomanagement oder haben Sie schon mal gefährliche Szenarien durchgespielt? Ihr Hauptprodukt oder Ihre Hauptdienstleistung wird nicht mehr nachgefragt, einer Ihrer wichtigsten Kollegen oder Mitarbeiter kann oder will nicht mehr im Team arbeiten? Ist Ihr Erster Offizier so gut ausgebildet, dass er das Schiff alleine sicher fahren könnte? Wie sieht es bei Ausfall des Smuts oder des Chef-Maschinisten aus? Haben Sie auch ein paar Seekadetten an Bord, von denen der eine oder andere mal wichtige Positionen ersetzen kann?

Auch Piraten sind in manchen Gebieten eine Gefahr! Kennen Sie die gefährlichen Gebiete und haben Sie sich gewappnet?

Wenn Sie nur noch im sicheren komfortablen Hafen liegen, haben Sie sich den Liegeplatz auch lange genug gesichert? Und wie heißt es so schön: "Ein Schiff ist im Hafen sicher - doch dafür wurde es nicht gebaut!" (J.A.Shedd)

Würde Ihr Schiff egal wo es im Hafen liegt oder auf welchen Meeren es unterwegs ist einen anständigen Sturm heil überstehen oder mit Mann und Maus untergehen?

Ich wünsche Ihnen immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und immer alle Mann an Bord!

Redakteur




19. Juli 2018, 13:33

TASPO Kolumne "Mut der Vergangenheit? Aus Pionieren werden Bewahrer!" Autor Karl-Heinz Dautz

veröffentlicht in TASPO Gartenmarkt Nr.10 03/2018

Mut der Vergangenheit? Aus Pionieren werden Bewahrer!

Es gibt sie in jedem erfolgreichen Unternehmen. Oder in den ehemals erfolgreichen Unternehmen. Menschen die schon viele Jahre in den Unternehmen arbeiten und durch mutige Entscheidungen den Erfolg eines Unternehmens erst möglich gemacht haben. Pioniere die immer wieder den Mut hatten, beim Chef ein neues Konzept oder Produkt vorzuschlagen und auch argumentativ durchzusetzen und die dabei das (eigene) Scheitern oder den Misserfolg billigend in Kauf genommen haben. Oder den Chef, der gegen "besseres" Wissen seiner Mitarbeiter, Wettbewerber oder Branchenkollegen ein neues Geschäftsfeld eröffnet hat und dafür nur belächelt und verspottet wurde. Weil doch jeder wisse oder wissen müsse, dass das Vorgeschlagene gar nicht funktioniert.

Diese Ideen und einsamen Entscheidungen und deren konsequentes Umsetzen sind es aber nicht selten, die über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden, denn die Masse folgt dem Schwarm. Antizyklisches Verhalten führt oft zum Erfolg, während das Umfeld nur mit Häme auf das Scheitern wartet, haben Sie sich schon abgesetzt. Dann haben es übrigens auch alle schon immer gewusst und gesagt.

Trotzdem gibt es sie! Die Mutigen die trotzdem unbekannte Wege gehen! Die Menschen die die Risiken zwar abwägen und bewerten - und dann damit auch oft genug noch Erfolg haben und hatten. Und es gibt die Menschen, die sich auch von zeitweiligem Scheitern nicht davon abbringen lassen wieder "verrückte", neue oder visionäre Entscheidungen zu treffen.

Nicht seltenwerden aber aus diesen Menschen auch irgendwann "Hasenfüße". Ja, sie waren Pioniere und die Unternehmen haben ihnen und ihrem Mut viel zu verdanken. Aber oft leben sie in der Vergangenheit und versuchen allein auf diesem Fundament des historischen Erfolges diese Vergangenheit auch zu verteidigen. Oftmals sogar mit allen Mitteln und sie nehmen dabei sogar eine Schädigung "Ihres" Unternehmens in Kauf. Diese Menschen wehren sich gegen Veränderungen, gegen Neues. Doch kein Erfolg ist dauerhaft, keine Entscheidung ewig richtig.

Dabei sollten gerade diese Menschen sich erinnern und die jüngeren Kollegen oder Chefs ermutigen auch Pioniere zu werden, sie mit ihrer Erfahrung unterstützen und helfen Entscheidungen gegen die vermeintliche Schwarmintelligenz zu treffen. Gerade diese alten Vorkämpfer und Wegbereiter sollten den Jüngeren helfen mit den Niederlagen umzugehen, trotzdem weiter mutig neue und unkonventionelle Wege zu gehen. Eine solche Unternehmenskultur ist dann ein echtes Fundament für nachhaltigen Bestand und Erfolg eines Unternehmens.

Den Jüngeren sei gesagt, nur mit Harmonie und devotem Verhalten den alten Erfolgen gegenüber werdet Ihr nicht erfolgreich! Seid respektvoll mutig, geht Eure Wege konsequent, manchmal einsam, aber werdet die Pioniere von heute.
Hinterfragt, diskutiert und durchdenkt die Gründe, wenn Euch "mit der Erfahrung" der Vergangenheit abgeraten wird dies oder das zu tun. Sicher wird das auch oft berechtigt sein, aber ihr könnt unter Berücksichtigung dieser Erfahrungen und unter Hinzuziehung neuer Technologien, neuer Ideen und anderer Wege trotzdem zum Erfolg gelangen.

Redakteur




19. Juli 2018, 13:31

TASPO Kolumne "Kennen Sie Ihre Organisation?" Autor Karl-Heinz Dautz

veröffentlicht in TASPO Gartenmarkt Nr.6 05/2018


Kennen Sie Ihre Organisation?

Natürlich! Höre ich Sie sagen! Klar ich habe Sie selbst mal aufgebaut oder ich arbeite hier schon so lange - hier kenne ich alles!
Die Realität sieht meist doch anders aus. Organigramme sind veraltet wenn es denn überhaupt eines gibt und sie entsprechen oft nicht mal mehr annähernd der Realität. Dort sind dann noch Namen enthalten von Personen die schon keiner mehr kennt oder Funktionen und Aufgaben die längst so nicht mehr oder gar nicht mehr vorhanden sind.
Oft sind auch neue Geschäfts- oder Aufgabenfelder und damit neue Personen ins Unternehmen gekommen.
Doch das geschriebene Organigramm oder das im Kopf des Unternehmers oder Unternehmerin ist nicht angepasst und aktualisiert worden.

Genau diese Situation führt aber zu Ineffizienz, Frust, Qualitäts- und Serviceverlusten und sogar nicht selten zu finanziellen Schäden. Aber warum? Was macht ein Organigramm so wichtig? Wir wollen uns ja auch nicht mit zu viel Administration unnötig selbst verwalten.

Ein Organigramm ist ein sehr einfaches Instrument um Schwächen in der Organisation und in den Prozessen aufzudecken. Sehr häufig kommen die ersten Schwierigkeiten schon auf, wenn Sie versuchen die 2. Ebene "unter" dem Chef darzustellen. Weil keiner so ganz genau weiß, welche Führungskraft denn jetzt in welcher Ebene ist. Der Grund hierfür ist, dass in der Organisation aus "Rücksicht" dafür notwendige Gespräche nicht geführt wurden.
Die Gespräche wer wem was in welchen Angelegenheiten zu sagen hat und wer nicht, sind aber für eine funktionierende Organisation immens wichtig. Klare Strukturen die vor allem auch verbindlich und offen kommuniziert sein müssen, verursachen zwar anfänglich meist punktuell Schmerzen, geben dann aber allen Beteiligten eine klare Orientierung.

Es kommt auch immer wieder vor, dass bei der Erstellung, der Überarbeitung oder beim Abgleich mit allen im Organigramm vorkommenden Personen festgestellt wird, dass die betroffenen Personen ganz andere Vorstellungen, Arbeitsbeschreibungen oder Vertragsinhalte haben.

Ein wesentlicher Aspekt in der Organisationsgestaltung ist die Zuordnung von Führungskräften zu Mitarbeitern. Wenn ein Mitarbeiter mehrere "Chefs" hat, wird es immer wieder zu Schwierigkeiten kommen. Das können auch der Eigentümer und die Eigentümerin sein die beide einem Mitarbeiter widersprüchliche Aufgaben oder Anweisungen geben. Der Mitarbeiter hat letztlich kaum eine Chance gut zu leisten, während beide "Chefs" mit der Leistung und dem Mitarbeiter oft auch nicht zufrieden sind - und keiner wirklich ahnt warum!

Ein Organigramm hilft auch hier alle Verantwortungsbereiche und damit auch Aufgabenbereiche zu erfassen und alle jeweils klar einer Person und einem Stellvertreter zuzuordnen. So werden auch die gefährlichen "schwarzen Löcher" für die noch keiner verantwortlich war oder sein wollte irgendwann sichtbar und müssen dann in das Organigramm mit einer verantwortlichen Person integriert werden. Gefährlich sind diese Bereiche weil es quasi verantwortungsfreie Räume sind, wo entweder niemand für verantwortlich sein möchte oder alle denken es sei jemand verantwortlich.

Auch die Nachfolge älterer Mitarbeitern die in den Ruhestand gehen, der spätere mögliche Einsatz von Auszubildenden und eventuell notwendiger Führungskräftenachwuchs kann mit einem Zukunftsorganigramm planerisch, transparent und professionell dargestellt werden. Noch spannender wird es, wenn Sie das Organigramm um Kostenstellendaten, Umsätze, Abteilungen, Deckungsbeiträge erweitern.

Wenn Sie sich das nächste Mal ärgern, weil wieder irgendetwas nicht getan wurde oder Sie der Einzige sind der an irgendetwas gedacht hat, dann prüfen Sie mal wer dafür laut Organigramm verantwortlich sein soll und ob derjenige dies auch weiß!

Haben Sie nun ein vollständiges abgestimmtes Organigramm bleibt nur noch jemanden für die ständige Aktualisierung verantwortlich zu machen - und den Stellvertreter dafür nicht vergessen…


Redakteur




19. Juli 2018, 13:28

TASPO Kolumne "Zukunft denken" Autor Karl-Heinz Dautz

veröffentlicht in TASPO Gartenmarkt Nr.50 12/2017



Zukunft denken!

Zukunft denken? Was heißt das denn? Märkte, Produkte, Menschen unterliegen einem ständigen Wandel. Daran haben wir uns alle gewöhnt, dass da etwas mit uns und um uns herum passiert. Aber denken wir Zukunft auch wirklich aktiv? Agieren wir - oder reagieren wir nur?
 
Wollen wir nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich sein und bleiben, müssen wir uns nicht nur über die nächste Saison Gedanken machen! Sondern wir müssen uns heute Gedanken machen, was wir morgen in der Umsetzung beginnen, damit wir in 10 Jahren immer noch wirtschaftlich erfolgreich sind.
 
Woher wissen wir aber was in 10 Jahren sein wird? Was erwarten unsere Kunden in 10 oder 15 Jahren? Keiner von uns hat eine die Zukunft vorhersagende Glaskugel. Aber es gibt dennoch Möglichkeiten sich dem Thema zu nähern!
 
Je nach Zielgruppe sind unsere zukünftigen Kunden in 10 Jahren nämlich schon geboren! Sie leben unter uns als Kinder unserer Gesellschaft aber trotzdem oft schon in einer ganz anderen Welt! Geprägt von anderen Einflüssen entwickeln Sie andere Erfahrungswelten und was für uns als Anbieter von Produkten und Dienstleistungen wichtig ist - sie werden andere oder uns noch unbekannte Erwartungshaltungen aufbauen, die erfüllt werden müssen bevor sie ihr Geld ausgeben.
 
Studien und Untersuchungen gibt es genug dazu - beispielsweise zur "Generation ohne Eigentum". Die junge Generation hat heute schon kein Auto, ja oft nicht einmal mehr einen Führerschein, kein Haus oft auch nicht einmal als Ziel, keine eigene Musik - alles wird gemietet, geliehen und nur zeitweise genutzt! In den Städten gibt es weltweit immer mehr Stadtgärten. Was bedeutet das für die Gartenbranche?
Werden diese Kinder in 10 Jahren noch mit dem eigenen Auto in Ihrer knappe Freizeit in ein Gartencenter zum Einkaufen fahren? Werden es zukünftig noch eigene Autos sein? Oder Car-Sharing-Autos? Oder Elektroautos? Wieviel Platz und Zuladung werden die Elektroautos der Zukunft haben? Was bedeutet das für Gartencenter oder den Garten- und Landschaftsbau?
 
Mit welchen Aktivitäten wird Garten in 10 Jahren um die Gunst der Konsumenten kämpfen?
Werden noch genug Kunden einen eigenen Garten haben? Wie groß wird der sein? Wie wird der genutzt? Welche Art von Dienstleistung wird sich rund um den Garten entwickeln? Was werden die aktuellen Kunden in 10 Jahren erwarten? Werden die noch schwere oder große Produkte durch das Gartencenter zu Ihrem Auto und zuhause wieder in den Garten bringen?
 
Wer anfängt sich mit solchen Fragen ernsthaft zu beschäftigen und zukünftige Generation vorbehaltslos beobachtet und befragt, daraus Handlungen ableitet, der denkt Zukunft! Und der denkt Zukunft aus Sicht der Kunden - nachhaltig!
 
Viele große Konzerne aller Branchen haben längst das Thema Multi- oder Omni-Channeling aufgegriffen und befinden sich seit Jahren aktiv in der Umsetzung. Wie verbindet man das Internet umsatzsteigernd mit dem stationären Geschäft? Und nein – es ist nicht bloß mit einem Web-Shop getan! Es sind Ihre Ideen unter Einbeziehung aller jetzt schon technischen Möglichkeiten die das Web bietet – die den Erfolg bringen. Wer von Ihnen beschäftigt schon einen Social Media Manager? Beeilen Sie sich – die sind jetzt schon knapp! Stimmt - das ist eine Investition in Ihre Zukunft.
Aber lass uns mal abwarten! Dieser ganze neumodische Kram geht eh wieder weg! Das wird schon! Haben wir noch immer alles hinbekommen!

Redakteur




19. Juli 2018, 13:24

TASPO Kolumne "Unentbehrlich?!" Autor Karl-Heinz Dautz

veröffentlicht in TASPO Gartenmarkt Nr. 16 01/2018


Unentbehrlich?!

Sind Sie auch unentbehrlich als Eigentümer, Führungskraft oder Mitarbeiter? Ohne Sie läuft nichts? Wenn Sie mal nicht da wären, würde sich Ihr Umfeld schon wundern? Müssen Sie auch zu jeder Tages- und Nachtzeit und im Urlaub für den Betrieb erreichbar sein? Ach, Sie können gar keinen längeren Urlaub machen?
 
Wenn Sie nicht für 3 Monate aus dem Betrieb gehen können, stimmt etwas mit Ihrer Organisation oder mit Ihrer Einstellung nicht! Mal abgesehen davon, dass die Situation schicksalhaft immer eintreten könnte, geht es dabei natürlich zunächst auch eher um einen hypothetischen Ansatz.
 
Denn wenn Sie diesen hypothetischen Ansatz Ihrem Denken und Handeln zugrunde legen, dann stellen Sie sich damit auch den richtigen Fragen!
Wenn ich morgen ausfalle, wer ersetzt mich dann? Wie muss meine Organisation aufgebaut werden, damit ich ein Stellvertreter-Konzept bis zur letzten Stelle im Unternehmen funktionstüchtig unterhalte? In der Regel kann tatsächlich nicht nur eine Person eine vollwertige Vertretung leisten, so dass die Vertretung nach Kompetenz und Verantwortung aufgeteilt werden sollte. Aber fragen Sie sich auch, wie nehme ich mir Druck? Wie erhalte ich meine Leistungsfähigkeit oder wie vermeide ich einen Burn-Out? Wie nutze ich das vorhandene Potential meiner besten Mitarbeiter oder wie biete ich diesen Mitarbeitern eine Perspektive und Motivation?
 
Haben Sie jemanden dem Sie vertrauen und den Sie in kleinen Schritten auf die Vertretungssituation vorbereiten? Dazu gehört, dass er nicht erst im "Ernstfall" die Budgetverantwortung, Disziplinargewalt oder die Unterschriftenbefugnisse erhält, sondern quasi zwar eigenständig aber doch durch Sie begleitet in Ihrem Sinne an die (volle) Verantwortung heran geführt wird.
 
Gehen Sie für ein paar Tage aus dem Betrieb und lassen Sie Ihre Vertretung mal alleine machen! Aber das alleine wäre ja zu einfach. Denn jetzt sollten Sie Fingerspitzengefühl beweisen und Mut zum Fehler. Auch wenn die Fehler mal Geld kosten sollten. Denn wenn Sie nun "drauf hauen" wird Ihre Vertretung nichts mehr entscheiden. Geben Sie lieber Hilfestellung, fragen Sie denjenigen selber wie er diesen Fehler zukünftig vermeiden will. Glauben Sie mir, die meisten Menschen ärgern sich über Ihre Fehler selbst am meisten und werden diese auch zukünftig vermeiden.
 
Was haben Sie davon? Sie werden Ihrer Verantwortung dem Unternehmen gegenüber gerecht, weil Sie Ihr Unternehmen unabhängig von sich und gleichzeitig sicherer machen. Das macht Sie nicht austauschbar, sondern stärker!
 
Außerdem ist es unglaublich mental entlastend im Urlaub nicht angerufen zu werden und am ersten Tag nach dem Urlaub einen fast leeren Postkorb vorzufinden, weil Ihre Organisation oder Ihr Kollege in Ihrem Sinne das Unternehmen oder den Arbeitsplatz fortgeführt hat, ohne das ein Arbeits- oder Entscheidungsstau entstanden ist.
 
Häufig entfaltet sich auch eine völlig neue Dynamik und Kreativität im Sinne von Optimierungspotential, wenn die Vertreter sich wirklich verantwortlich der neuen Aufgabe, wenn auch vertretungsweise, angenommen haben. Für Eigentümer ergeben sich hier auch Chancen für eine reibungslose Nachfolgeregelung.
 
Und wollten Sie nicht schon immer mal ein Sabbatical machen?

Redakteur



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